Dies ist eine Seite unseres ALTEN Webauftrittes (2003-14). Den NEUEN Auftritt finden Sie unter
www.jazzclub-heidelberg.de
The son of the sheik (USA, 1926) mit Rodolfo Valentino
Mystery of the leaping fish (USA, 1916) mit Douglas Fairbanks
In Kooperation mit dem Medienforum Heidelberg e.V.

Knut Rössler saxophone   Sonntag, 25.09.05, 20:30 Uhr
  DAI Heidelberg, Sofienstr. 12 (nahe Bismarckplatz)
Werner Goos gitarre
Mani Neumeier drums, percussion
 
Eintrittspreise: Normal 12 Euro | Ermässigt 10 Euro | Mitglieder (Jazzclub HD und Medienforum HD) 8 Euro
Tickets können über das Kartentelefon des Medienforums (06221 - 978918) reserviert werden.

Nach dem Erfolg im letzten Jahr präsentiert der Jazzclub erneut in Kooperation mit dem Medienforum Heidelberg e.V. ein Filmkonzert.
In "The son of the sheik" bannte Hollywood 1926 seinen Traum vom verwegenen und leidenschaftlichen "Orientalen" mit dem legendären Sexsymbol Rodolfo Valentino in der Doppelrolle des Scheichs und dessen Sohn auf Zelluloid. Valentino, der Latin Lover par excellence, entführt in diesem exotisch-orientalischen Liebesfilm eine junge Engländerin, die schließlich zum Objekt seiner Begierden wird.
In "Mystery of the leaping fish - Das Geheimnis des aufblasbaren Fisches" (Regie: John Emerson) aus dem Jahre 1916 verfolgt Douglas Fairbanks junior als ein von Narkolepsie gepeinigter Detektiv namens Coke Ennyday (!) eine Schmugglerbande, die einen schwunghaften Drogenhandel mittels aufblasbarer Gummifische betreibt. John Emersons Film ist eine Parodie auf Arthur Conan Doyle's berühmte Romane. Der Detektiv setzt sich in Sherlock Holmes-Manier sorglos eine Spritze nach der anderen, denn nur intravenös verabreichte Energiedrinks verhelfen ihm zur Lösung seiner Fälle. Obwohl Douglas Fairbanks später um seinen guten Ruf fürchtete und alles tat, um die Aufführung von "Mystery of the leaping fish" zu verhindern, erlangte der Film Kultstatus und ist aufgrund seiner respektlosen Komik eines der bizarrsten Werke seiner Zeit.
Die beiden Filme werden von den Musikern live vertont.




The son of the sheik (1926) / Der Sohn des Scheichs
USA, 1926 / Länge: 70 min

Der Sohn eines Wüstenfürsten im Kampf gegen seinen Konkurrenten um die Gunst einer schönen Tänzerin. Abenteuerliches Stummfilmdrama um Intrigen, Mißverständnisse und Liebessehnsucht, furiose Kämpfe und Verfolgungsjagden durch die Wüste. Ein in fantasievollem Dekor konventionell erzählter Film, theatralisch gespielt und mit plakativer Zeichnung von Guten und Bösen. Vor allem filmhistorisch höchst interessant als aufwendige, kommerziell erfolgreiche Produktion der Stummfilm-Ära und als letzte Rolle des Stars Rodolfo Valentino, der im selben Jahr, 31jährig, starb.

Regisseur: George Fitzmaurice

Darsteller:
Rodolfo Valentino - Vilma Banky - George Fawcett - Montagu Love - Karl Dane - Bull Montana - William Donovan - Agnes Ayres

Rodolfo Valentino
In der bescheidenen Via Roma in Castellaneta, ein kleines Dorf in der Region Apulien in Süditalien, wurde 1895 der erste Herzensbrecher des amerikanischen Kinos geboren: Rodolfo Valentino.
Als Valentino 1913 auf einem Auswandererschiff den Hafen Neapels hinter sich ließ, teilte er mit anderen Emigranten die Hoffnung, die furchtbare Armut Süditaliens für den schnellen Reichtum in den USA eintauschen zu können. In der neuen Welt arbeitete der damals 18-Jährige anfangs in düsteren Kneipen als Tänzer, um sein Brot zu verdienen. Aber das Schicksal hatte anderes mit ihm vor, wenige Jahre nach seiner Ankunft in den USA stand er schon erfolgreich vor der Kamera: aus Rodolfo Alfonso Raffaele Valentino d'Antonguella, so sein richtiger Name, wurde Rodolfo Valentino, einer der berühmtesten Liebhaber des Stummfilms, der sein begeistertes Publikum immer wieder zu Tränen zu rühren vermochte. "Die vier apokalyptischen Reiter", "Der Scheich" und "Der Sohn des Scheichs" machten ihn unsterblich.
Hollywood erlebte mit dem italienischen Latin Lover einen gigantischen Erfolg: das erste Mal in der Geschichte des Films wurde der Tod eines Darstellers zum Kassenschlager. Denn Rodolfo Valentino starb im Alter von nur 31 Jahren an einer Herzkrankheit. In Hollywood nahmen mehr als 100.000 Menschen an seiner Beerdigung teil. Unter seinen Fans kam es zu hysterischen Ausbrüchen, viele seine Verehrerinnen folgten ihrem Idol sogar in den Tod. Die letzten Tage Valentinos - der im Privatleben alles andere als ein feuriger Latin Lover gewesen sein soll - beschäftigten die Medien Amerikas mehr als aktuelle politische Themen. Bis heute ist Rodolfo Valentino unvergessen.
Auf seinem Grab in Los Angeles liegen immer frische Blumen, während seine Heimatstadt Castellaneta ihm sogar ein Denkmal gewidmet hat: eine dunkelblau leuchtende Keramikstatue von Valentino als Beduinenscheich. Eine Gedenktafel in der Via Roma erinnert an seinen Geburtstag - ein Geschenk vom Rodolfo Valentino Club in Cincinnati, Ohio, zu Ehren des kleinen Italieners, der mit seinem Charme Amerika verzaubert hat.



Mystery of the leaping fish (1916) / (Das Geheimnis des aufblasbaren Fisches)
USA 1916 / Länge: 26 min

Regisseur: John Emerson

Drehbuch: Tod Browning, nach einer Idee von David Wark Griffith

Darsteller:
Douglas Fairbanks, Bessie Love, Alfred D. Sears, Alma Rubens, Charles Stevens, George Hall, Tom Wilson, Bennie Zeidman

Mystery of the leaping fish ist ein Kultfilm geworden wegen der Art und Weise, wie in ihm mit Kokain umgegangen wird. David Wark Griffith soll die Geschichte zu diesem Film geliefert haben, obwohl die Credits Tod Browning als Drehbuchautoren ausweisen. Tod Browning kann man sich als Drehbuchautoren besser vorstellen, da dies einer der bizarrsten Filme ist, die jemals produziert worden sind. Am erstaunlichsten ist, daß Douglas Fairbanks die Hauptrolle spielt. An seiner Seite finden wir Bessie Love, die später noch in einem anderen Drogenfilm mit dem Titel HUMAN WRECKAGE mitspielen sollte. Alma Rubens, die im realen Leben selber drogenabhängig wurde, ist in einer Nebenrolle zu sehen.
Angelegt ist der Film als eine Parodie auf Sherlock Holmes. Douglas Fairbanks spielt einen verrückten Detektiv names Coke Ennyday. Die Machart erinnert stark an ein home movie im Stil einer Mack-Sennett-Komödie. Coke Ennyday setzt sich eine Spritze nach der anderen mit buchstäblich ausgelassenem Übermut. Douglas Fairbanks war hyperaktiv; David Wark Griffith erklärte, er sei wohl mit einem Zappel-Virus insfiziert und wäre am besten in den Keystone-Comedies aufgehoben. Dieser Film sieht aus wie eine Art heimtückischer Rache für diese Bemerkung, denn er wurde - anders als die anderen Douglas-Fairbanks-Produktionen dieser Zeit - als two-reeler wie eine der üblichen Keystone-Komödien realisiert.
In der Geschichte dreht sich alles um eine Verschwörung, Drogen ins Land zu schmuggeln, indem man sie in aufblasbaren Gummifischen versteckt. Der für die Special Effects verantwortliche J.P. McCarthy hatte einen knapp 2 Meter langen Fisch mit Gummi-Flossen herstellen lassen, der als Schwimmhilfe, Surfbrett oder Bade-Luftmatraze genutzt werden konnte. (Diese Idee war ihrer Zeit weit voraus, und McCarthy und sein Bruder hatten die Weitsicht, ihre Erfindung patentieren zu lassen.)
Douglas Fairbanks hat den fertigen Film nicht gemocht und alles getan, um seine Verbreitung zu verhindern.
Weil sich Drogenkonsum und komödiantischer Ulk in ein und demselben Film im heutigen Kino praktisch verbieten, bereitet der subversive Spaß THE MYSTERY OF THE LEAPING FISH von 1916 noch immer unbändiges Vergnügen: Für den stets von Schlafattacken befallenen Detektiv Coke Ennyday, den Fairbanks als Karikatur des Dekadenten vorführt, gehört Kokain zur Alltagsbewältigung. Die intravenös verabreichten Energiedrinks verhelfen dem Sherlock-Holmes-Verschnitt zur Lösung seiner vertrackten oder auch ganz banalen Fälle. Seine Koksabhängigkeit verliert sich dabei im Einsatz gegen Schmugglerbanden ganz von selbst.

(Ursula von Keitz, in: epd-Film 6/1999)



Knut Rössler
Der virtuose Saxophonist, spielt in verschiedenen Formationen, von Duo und Triobesetzungen - mit dem Gitarristen Werner Goos, der bekannten Formationen "between the times" mit Johannes Vogt an der Gitarre, dem Pax Wallace Quartet aus Amerika - bis hin zur Big Band als Bandleader der "Galapagos Big Band". Viele Produktionen u.a. mit dem Pianisten Joachim Kühn und dem Schlagzeuger Alphonse Mouzon. Im Auftrag des Goethe Instituts bestritt er mehrere weltweite Tourneen, die ihn u.a. nach Indien, Nepal, Thailand, Malaysia, Indonesien, Philippinien, Sri Lanka, in die USA und durch ganz Europa führten. Er spielte auf vielen Festivals wie: Deutsches Jazzfestival Frankfurt, Jazzfestival San Sebastian, Heidelberger Jazztage, Stuttgarter Jazztage, .... Rundfunkmitschnitte im WDR, SDR, SFB, Saarländischer Rundfunk, ....Produzent verschiedener Schallplatten.

Werner Goos
ist ein Meister der Gitarren-Improvisation. Von vielen wird er als einer der besten deutschen Jazz und Funk-Gitarristen bezeichnet. Nach dem Studium an der "Swiss Jazz School" spielte er mit internationalen Stars wie Alphonse Mouzon und Hal Garper zusammen, mit Albert Mangelsdorff, Jazz-Posaunist, gastierte er auch in Speyer. Nach zahlreichen CD-Aufnahmen für IN AKUSTIK und VIRGIN ENGLAND arbeitete Werner Goos zuletzt als Produzent für "SONY lnternational" veröffentlichte ‘97 zwei Jazz-CD' als Musiker, Produzent und Komponist.

Mani Neumeier
der stets vital und neugierig gebliebene Voodoo - Trommler vom Odenwald, hat immer alles riskiert, ist unbeirrt gegen den Strom geschwommen. Er machte schon 1967 mit dem Irene Schweizer Trio und indischen Musikern Weltmusik, bevor dieser Terminus überhaupt erfunden wurde. Er tourt mit diversen Gruppen durch die ganze Welt.

Links
Guru Guru (Mani Neumeier) http://www.guru-guru.com